artischocke

Art&Schock - Geschichten und Verbeigeströmtes, Text und Essay

Freitag, Februar 03, 2006

absturz-blog, rang de basanti

1.) da ist bei blogmeister das ganze netz abgestürzt. Dürfen die das? was macht man denn da?
2.) der indische "bollywood" film "Rang de basanti - eine Generation erwacht" läuft ja nur in ein paar Kinos in Deutschland. Es ist eigentlich eine indische BAader-Meinhof-Kiste. Wundert mich nur, dass er in den Medien und in Indien wohl nichts aufgemischt hat. Dies ist vielleicht wiederum der eigentschaft "Bollywood" zuzuschreiben. Aber sehr schön zu sehen. Auch wenn mir nicht klar wird, wieso dieser Amir Khan so ein Star sein soll. Eher nervt es, ihn dauernd zu sehen (andere sehen besser aus.)
Zum Plot: eine englische Filmemacherin stiftet "Ewigstudenten" in Neu Delhi an, sich mit der Kolonialzeit auseinander zusetzen, mit Rrevolutionären, die ihr Leben zu geben bereit waren. Für den UNfalltod des einen im Flugzeug wird Bestechung verantwortlich gemacht und die darauf folgende Demonstration brutal zusammengeschlagen. danach beschließen die Darsteller den Mord am Außenminister.
Der Film zeigt die politische Arena und das WEchselspiel von modernisierung und alten Traditionen in Indien sehr schön. Durch die AUgen der jungen Britin (die auch Hindi spricht), werden die nationalen und Generationenkonflikte gezeigt. Die Musik war weniger auffällig, fand ich, außer dem "Putschsong", dass sich jetzt was bewegen wird.
Also: sehenswert.

Montag, August 22, 2005

blogger hilfe!

Weiß jemand was darüber,wie der eigene blog in Suchmaschinen erscheint und in Listen kürzlich aktualisierter blogs?
Für Tipps dankbar:

Donnerstag, August 11, 2005

Mal ein Bild probieren



WIe schaut das nun aus?????
Machen wir gleich noch eins draus.
:-) Sehr schön!

Montag, August 08, 2005

Rezept in Sicht?

Ich kaufte mir heute eine Artischocke, um dem Label genüge zu tun. Nun steh ich da mit dem Biest und weiß nicht, wie es bearbeiten? Kochen? Wie lange? Roh essen? Marinieren und aussaugen?
Weiß wer was?

P.S.: Die Erfahrung der letzten Wochen: das Bloggen kommt um ein kleines "ich" nicht drumrum. ;-)

Donnerstag, August 04, 2005

Test!

Einsam im Netz, oder was? Kann hier irgendjemand, der diese Seite streift, dran hängenbleibt, diese Zeilen querliest, einen kurzen Kommentar hinterlassen. Will nur gerne wissen, ob findbar.
Danke! + haut rein!

Dienstag, August 02, 2005

Nachwuchsgeschichten

Alle Geschichten fangen erst an, sobald Familie da ist, sobald ein neuer Mensch kommt, also geboren wird. Davor lohnt es nicht zu erzählen, davor passiert nicht viel. Davor ist absurdes Theater. In dem Moment aber wo ein neuer Mensch den Kern des Sozialen begründet und auf sich Aufmerksamkeit, Fürsorge und Interesse lenkt, in diesem Moment beginnt Erzählung – also der Roman. Kein Roman ist denkbar ohne die Ereignisse von Geburt und Tod, die Debatten um Charakter und Erbfolge, die Behauptung von Ereignissen, die so weit reichen, das der Lauf des Erzählten Wendungen nehmen kann, zu Kummer und Erfolg, zu Kampf und Liebe.

Samstag, Juli 30, 2005

1000+3, Marktgeschehen

Auf der Liege liegt ein blonder Mann, die nackten Füße zum Publikum gestreckt. Der Mann des Standes, in frisch-leuchtend roter Uniform, reibt ihm einen Fuß ein. Ihn umgeben weiße Töpfe, Tiegel und Flaschen mit rotem Aufdruck medizinischer Anmutung. Der Rote erklärt die Wirkung des Mittels auf die Hornhaut. Es handelt sich um ein Mittel gegen dieselbe. Neben dem Liegenden, der aus einem kindlichen, neugierigen Gesicht guckt, steht sein Freund und gestikuliert. Der Rote hat den rechten Fuß des Liegenden besprüht, mit Watte bedeckt und umwickelt ihn nun mit Klarsichthülle – „für eine bessere Wirkung“. Der Liegende, im Zentrum kleinbürgerlicher Aufmerksamkeit, schaut unbeteiligt neben sich auf seinen Freund und dessen Hände. Der Liegende hat einen blauen Knopf in der Ohrmuschel. Sein Freund erklärt ihm in Gebärdensprache die Witze und Pointen des roten Schaustellers und, was es bei der Anwendung des Produkts zu beachten gilt. Der Rote wickelt bald den Fuß aus, entfernt die Watte und zückt ein Messer. Erstreift damit längs über die Ferse des Opfers, um zu zeigen, dass die Klinge stumpf ist. Das Publikum raunt. Dann beginnt der Rote, mit dem Messer die entblößte Fußsohle abzuschaben. Der Liegende zuckt kaum merklich und sein Gesicht zeigt eine verzückte Erheiterung. „Ich weiß, das kitzelt jetzt ein wenig“, sagt der Rote. Er schabt mit dem Schaber die obere Haut ab und hält die Klinge in die Höhe. Von Nahem ist eine schlammbraune zähe Masse zu sehen. Es sieht nicht appetitlich aus. Zum Vergleich hievt der rote Medikamentenverkäufer den zweiten Fuß auf die Kante der Liege. Der ist dreckig vom Laufen in Flipflops; der andere Fuß ist rosig.
Eine Frau hat ihren Daumen zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt und mit Watte einwickeln lassen. Nun nimmt der Rote ihren Finger zwischen seine um schabt und bürstet daran herum. Die Frau soll sagen, wie es sich nun anfühlt. Der Liegende will auch den blanken Daumen sehen; das sagt er, indem er sich nach vorne beugt und nach ihrer Hand greift, die er sofort bekommt. Begeistert schaut er auf ein perfekt bereinigtes Nagelbett. Kurze speit zäter schlendern der Taube und sein Freund Arm in Arm die Stände mit den Haushaltsgegenständen, Hosenträgern, Reiben, Stoffen und Gewürzen entlang. Der eine hat beim gehen den Eindruck, sein linker Fuß sei höher als sein rechter, eine empfindliche Asymmetrie. Sein Freund trägt im Rucksack eine Lotion mit rotem Aufdruck. Vielleicht war alles nur Dreck.